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6. Ausgabe - Zeit(ung) für Kinder

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Erscheinungsdatum: 12/2012

Praxisnah:

Praxisnah: „Guck-mal-rein-Angebote“ in der Schkola Die Schkola Hartau liegt in der unmittelbaren Nähe des Dreiländerecks Deutschland – Polen – Tschechien. Sie öffnete 1999 erstmals ihre Türen für Erstklässler, die von Beginn an Tschechisch lernen und sich offenen Lernformen widmen. Ob ein Kind mit sieben oder sechs Jahren in die Schule kommt, ob es vorher in einer Kindertagesstätte oder zu Hause war, ob es vom Land kommt oder aus der Stadt, dies sind klärende Fragen, um ein Kind dort abzuholen, wo es steht. Jacob ist fünf Jahre alt. Vor circa drei Jahren haben seine Eltern ihn in der Schkola Hartau angemeldet. Den ersten Kontakt hatten sie bei einem Info-Elternabend, an dem alle angemeldeten und interessierten Eltern sich über das Konzept, die Beförderung zur Schule, die Ganztagsangebote und vieles mehr informieren können. Dieser Abend fand in kleiner Gruppe statt, drei- bis viermal im Jahr war es möglich. Jacobs Eltern kamen ins Gespräch mit Emils Eltern, die bereits ein Kind in der Schkola haben und von den Schnuppertagen, dem Schulanfang und den ersten Wochen berichteten. Ein Schulrundgang und ein Blick in die doch anderen Klassenräume schafften erstes Vertrauen. Doch dies nicht genug. Mit drei Jahren war Jacob schon ein Schnupperkind bei uns. Viermal im Jahr kam er mit seinen Eltern zu den „Guck-mal-rein-Angeboten“. Als angemeldete Eltern konnten sie sich diese vorher aussuchen. Er konnte erste Ängste zusammen mit den Eltern überwinden und brachte tolle Ergebnisse mit nach Hause. Als Mitglied im Elternförderverein Grenzenlos e. V. Denn bald wird hat sich der Papa gleich wohlgefühlt. Zum Apfelfest konnte er es ernst für Jacob, so Eltern und Kinder kennen lernen hört er es schon von sowie mit den Lernbegleitern ins Gespräch kommen. vielen Seiten. Denn bald wird es ernst für Jacob, so hört er es schon von vielen Seiten. Er kommt nächstes Jahr in die Schkola. Im September haben die Lernbegleiter (Lehrer) alle angemeldeten Eltern eingeladen und einen Ausblick auf die kommenden zwei Jahre gegeben. Mit „Schüler einem Vertrag zwischen der Schkola und den Eltern können die ersten 15 gehen einmal in Angemeldeten sicher rechnen, die übrigen Plätze werden bestimmt durch der Woche nach das Jungen-Mädchen-Verhältnis und die Gruppenkonstellationen. Im Januar Tschechien.“ gibt es dann für Jacob und die anderen den ersten Stationsbetrieb. Dort zeigt er, was in ihm steckt oder noch hervorgeholt werden muss; er sieht seine zukünftigen Mitschüler, denn er wird in einer altersgemischten Lerngruppe mit Schülern von der ersten bis zur vierten Klasse lernen. Wenn festgestellt würde, dass die Voraussetzungen für einen Schulbesuch noch nicht gegeben sind, würde ein Gespräch mit den Eltern von Jacob erfolgen. Dann berät man, welche Förderung helfen könnte, überlegt, ob er integrativ beschult Blick in die Schule von klein auf wird oder noch ein Jahr im Kindergarten begleitet wird. Jacob hat dann ab März wöchentlich die ersten Schnupperstunden. Er lernt jeden Lernbegleiter (Lehrer, Erzieher, Sozialpädagoge) kennen und gleich alle Facetten des Lernens und Lebens in der Schkola: die ersten tschechischen Worte – denn die Schüler gehen einmal in der Woche nach Tschechien und lernen mit tschechischen Kindern gemeinsam – Musik, Kunst, Umwelt, Kochen, Spielen und Basteln. Ein ganzer Schnuppertag im Frühsommer rundet seinen Übergang von der Kita zur Schule ab. Dort empfängt Jacob seinen „Paten“ – derjenige, der ihm die erste Zeit vom Toilettengang bis zur Arbeit mit den Wochenplänen, beim Schreiben lernen und Rechnen stets zur Seite stehen wird. Das große Schuleingangsfest als Familienfest von 9 bis 17 Uhr kann kommen. Wir freuen uns auf dich: Jacob, du wirst uns bereichern. Schkola Hartau – Freie Grundschule Untere Dorfstraße 6 • 02763 Zittau OT Hartau T 03583 - 68 50 31 • Ò 03583 - 5 86 58 12 hartau@schkola.de • www.schkola.de Test der Schulfähigkeit 10

Zusätzlich: Kulturelle Bildung für die Kleinsten Dass kulturelle Bildung etwas Spannendes schon für Kinder im Kindergarten und in den ersten Schuljahren ist, konnten die Teilnehmer des „1. Fachtages kulturelle Bildung im frühkindlichen Bereich“ erleben, der am 16. Oktober 2012 im Schloss Klingewalde stattfand. In einem Vortrag zum Thema „Wie sich Kinder im Vorund Grundschulalter die Welt aneignen“, machte Prof. Dr. Steffi Tollkühn vom Studiengang Kindheitspädagogik der Hochschule Zittau/Görlitz deutlich, dass möglichst vielfältige Anregungen schon im frühen Alter nicht nur spannend, sondern auch besonders fruchtbar und prägend für das ganze spätere Leben sein können. Mit diesem theoretischen Input im Ohr, konnten die Teilnehmer am Nachmittag in verschiedenen Workshops ganz praktische Erfahrungen sammeln und vieles selbst ausprobieren: Theater, Singen, Rhythmus, polnische Worte und Bücher – nichts ist „zu hoch“ für Kinder. Es kommt nur darauf an, es altersgerecht zu verpacken. Die Workshops wurden gestaltet von Menschen, die selbst oft und viel mit Kindern im Vorschulalter oder in den ersten Schuljahren arbeiten: Torsten Bähler vom Tierra – Eine Welt e. V. kam mit einem Koffer voller Bücher (Bitte lesen: Kinder brauchen Bücher!); Tanja Donath, Gesangspädagogin und Sängerin vom Sorbischen Nationalensemble, arbeitete gegen Sing-Hemmungen (Singen ist das Fundament in allen Dingen); die Gruppe um Musiklehrer Robert Kretschmer rockte zum Abschluss das gesamte Plenum (Musikalische Früherziehung beginnt an der Wiege); Grażyna Snoeijer, eine ehrenamtliche „Kindergarten-Patin“ aus Polen, klärte das Rätsel um die Łowiczer Schneiderkunst auf (Interkulturelles Lernen: Natürlich in der Grenzregion!) und die Theaterbegeisterten um Dorina Scheinpflug hoben Dachbodenschätze (Theater bewegt – Szenisches Spiel mit Kindern). Am Ende des Fachtages betonte Martina Weber, Dezernentin des Landkreises Görlitz für Jugend und Soziales, dass wir kulturelle Bildung nicht einfach der Schönheit wegen betreiben, sondern als Werkzeug nutzen können (und müssen), um tiefer liegende Probleme unserer Gesellschaft anzugehen. Trotzdem war es nach getaner Rätsellösen im Workshop zum Interkulturellen Lernen (Lern-)Arbeit einfach schön, als sich die Teilnehmer mit einem dreistimmigen Kanon und vielen Anregungen und Kontakten im Gepäck voneinander verabschiedeten. Organisiert wurde dieser erste Fachtag von der Netzwerkstelle Kulturelle Bildung im Kulturraum Oberlausitz- Niederschlesien in Kooperation mit der PONTES-Agentur/Servicestelle Bildung und dem zuständigen Dezernat Jugend und Soziales des Landkreises Görlitz. Etwa die Hälfte der circa 60 Tagungsbesucher waren in diesem Jahr angehende Kindheitspädagoginnen von der Hochschule Zittau/Görlitz. Martina „Martina Weber hofft, dass Folgeveranstaltungen, die Weber hofft, dass Folgeveranstaltungen, die es auf es auf alle Fälle geben soll, in Zukunft noch mehr Erzieher, alle Fälle geben soll, in Zukunft Grundschullehrer und Eltern erreichen. noch mehr Erzieher, Grundschullehrer und Eltern Denn auch hier gilt: Wenn alle – Institutionen und Elternhäuser – Hand in Hand arbeiten, erreichen.“ sind die Kinder die Gewinner. Andrea Kretschmar Servicestelle Bildung des Landkreises Görlitz Internationales Begegnungszentrum St. Marienthal PONTES-Agentur • St. Marienthal 10 • 02899 Ostritz T 035823 - 7 71 48 • Ò 035823 - 7 72 50 kretschmar@ibz-marienthal.de • www.pontes-pontes.eu Musikalische Früherziehung mit dem Plenum Veranstalter und Organisator des 1. Fachtages Netzwerkstelle Kulturelle Bildung • Kulturraum OL–NS Ulf Großmann • Am Schöps 138 • 02829 Markersdorf kulturelle-bildung@freenet.de • grossmann@kultur.org u.grossmann@freenet.de • www.kulturellebildung-ol.de T 035829 - 6 03 65 • H 0152 - 22 67 27 72 Ò 0180 - 10 20 66 85 34 11

Zeit(ung) für Kinder