Sonnen- und Monduhren Bastelanleitung S chon vor Jahrtausenden nutzten die Menschen Sonnenuhren, um die Zeit zu messen. Während die Sonne über den Himmel wandert, bewegt sich der Schatten des so genannten Schattenwerfers über das Zifferblatt der Sonnenuhr. „Mach es wie die Sonnenuhr, zähl die heiteren Stunden nur.“ Dieses alte Sprichwort verdeutlicht, dass die Sonnenuhr jedoch nur bei schönem Wetter und Sonnenschein funktioniert. Dafür kommt sie ganz ohne Batterien oder Strom aus. Im Tagesverlauf ändert sich die Länge und Position des Schattens und so konnte der Tag in Zeitabschnitte unterteilt werden. Die ersten Sonnenuhren zeigten die Zeit im Verlauf des Jahres noch recht ungenau an. Nach und nach wurde die Konstruktion der Sonnenuhren weiterentwickelt und die Zeitmessung immer genauer. Später wurden Sonnenuhren durch mechanische Zeitmesser abgelöst. Als Schmuck an Häuserfassaden und in Gärten sind sie jedoch erhalten geblieben und begeistern mit ihrer Funktionsweise noch immer. Wie funktioniert eine Sonnenuhr eigentlich genau? Die Sonnenuhr besitzt in der Mitte einen Stab oder Ähnliches, der als eine Art Zeiger genutzt wird. Auf der Grundfläche der Sonnenuhr befinden sich Markierungen für jede volle Stunde. Bei Sonnenschein wirft der Stab einen Schatten und dieser Schatten „wandert“ auf der Fläche der Sonnenuhr im Tagesverlauf immer weiter nach rechts. Also im Uhrzeigersinn, genau wie die Zeiger einer herkömmlichen Uhr. Anhand der Markierungen auf der Grundfläche kann durch den Schattenwurf die Uhrzeit auf der Sonnenuhr abgelesen werden. Um eine möglichst genaue Uhrzeit ablesen zu können, darf der Standort der Sonnenuhr nicht verändert werden. Das Besondere an einer Sonnenuhr ist, dass sie nur durch die Nutzung von Licht und Schatten wie eine ganz normale Uhr funktioniert. Diese Besonderheit des Schattens könnt ihr auch selbst beobachten: achtet einmal darauf, wie lang euer Schatten ist, wenn ihr morgens das Haus verlasst und vergleicht ihn mit eurem Schatten um die Mittagszeit. Ihr werdet sehen, dass euch am Morgen ein Schatten so groß wie ein Riese begleitet. Und die Experimentierfreunde unter euch können mal Folgendes probieren: Steck einen Stift in eine Halterung (z. B. Knete) und beleuchte ihn mit einer Taschenlampe von verschiedenen Seiten. So kannst du das Schattenspiel der Sonnenuhr imitieren. Sonnenuhr im Blumentopf Es gibt ganz viele unterschiedliche Arten, eine Sonnenuhr zu bauen. Die Sonnenuhr der Mach-mit-Aktion lässt sich schon aus ganz einfachen „Zutaten” herstellen, die bestimmt jeder daheim hat. Ihr benötigt: Blumentopf ohne Loch So geht’s: 1 2 3 4 5 langer Stab viele kleine Steine, Sand oder Erde wasserfester Markierstift Halte einen langen Stab in der Mitte senkrecht in einen Blumentopf und fülle den Topf gleichmäßig um den Stab mit Steinen, Sand oder Erde. Achte darauf, dass der Stab senkrecht steht. Scheint gerade die Sonne, wirst du sehen, dass der Stab einen dünnen Schatten wirft. Stelle den Blumentopf an einen Platz, an dem er möglichst lange von der Sonne beschienen wird. Für das Einzeichnen des Ziffernblattes benötigst du nun eine richtige Uhr, viel Zeit und vor allem Sonne. Zu jeder vollen Stunde – also um acht, um neun, um zehn, … – markierst du am Blumentopf die Stelle, an der sich gerade der Schatten des Stabes befindet und schreibst die Uhrzeit daran. Wichtig dabei ist, dass du den Blumentopf dabei die ganze Zeit am gleichen Ort stehen lässt und ihn nicht drehst. Warst du sehr fleißig, hast du so viele Markierungen eingezeichnet bis die Sonne unterging und keinen Schatten mehr werfen konnte. Nun kannst du deine Sonnenuhr am nächsten (sonnigen) Tag benutzen. Achtung! Winterzeit-Sommerzeit – alle Uhren werden umgestellt, auch die Sonnenuhr müsste neu beschriftet werden. Beobachte den Lauf des Schattens des Stabes – was fällt dir auf? Der uns heute allen bekannte „Uhrzeigersinn“ rührt vom Lauf des Schattens einer Sonnenuhr her. Uhrenbauer orientierten sich daran und ließen die Zeiger ihrer Uhren in die gleiche Richtung laufen. Was hat es mit dem Schatten auf sich? SCHATTEN S C H A T T E N Je höher die Sonne steht, umso kürzer ihr Schatten. Mittags steht die Sonne am höchsten am Himmel und wirft den kürzesten Schatten. Morgens und abends steht die Sonne dagegen sehr niedrig am Himmel und wirft somit sehr lange Schatten. Monduhr/astronomische Uhr Am Görlitzer Rathaus findet man zwei Uhren. Diese sind fast 500 Jahre alt. Bei der oberen Uhr handelt es sich um eine sogenannte astromische Uhr. Ihr großer Zeiger gibt auf dem 24-Stunden-Ring die Uhrzeit an. Doch wozu dient der kleine Zeiger? Der kleine Zeiger zeigt den Menschen die jeweilige Mondphase (Neumond, zunehmender Mond, Vollmond oder abnehmender Mond) und das Mondalter an. Früher richteten die Menschen viele Bereiche ihres Lebens auf die Mondphasen aus, zum Beispiel Landwirtschaft, Tierhaltung und Forstwirtschaft. Die Uhr diente ihnen als Orientierungshilfe und zeigte die aktuelle Mondphase auch dann, wenn dicke Wolken den Nachthimmel verdeckten. Gewinnspiel Mach mit und schicke uns bis 31. März 2022 ein Foto von deiner selbstgebastelten Sonnenuhr an zeitung-fuer-kinder@kreis-gr.de und gewinne eins der auf den Seiten 10 bis 11 vorgestellen Bücher. Und sollte die Sonne nicht scheinen, dann gehe mit deiner Familie auf Entdeckungstour und suche Sonnen- oder Monduhren, von denen du uns gern auch Fotos schicken kannst. Sonnenuhr Sonnenuhr auf einer aus einem 6 Ricarda Wild-Noisten, ENO mbH Stammscheibe findet ihr hier: festen Karton: 7
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