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11. Ausgabe - Zeit(ung) für Kinder

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Erscheinungsdatum: 05/2016

WORTWÖRTLICH Witaj Kita

WORTWÖRTLICH Witaj Kita • Dörgenhausen und Marion Quitz • Leipzig und Oberlausitz „Der Höhepunkt des Projekts war für alle mit Sicherheit die Abschlusspräsentation, wo sich die jeweiligen Einzelkomponenten – die erzählten und ins Obersorbische übersetzten Geschichten, die gemalten Hintergrundbilder, die geübten Lieder und das kleine Buch, das von den Kindern gestaltet und individuell ergänzt wurde – zu einer Aufführung zusammengefügt haben und es ein gemeinsames Erlebnis für alle Beteiligten im Beisein der Eltern wurde. Alle Kinder haben, entsprechend der Fähigkeiten ihres Alters, mitgewirkt. Die Erzieher waren bei den Erkundungsspaziergängen dabei, halfen bei der zweisprachigen Verständigung und bei der Koordination der verschiedenen Aktivitäten.“ Marion Quitz Kita „Waldhäus‘l“ • Zittau OT Eichgraben und Roman Weinig • Oderwitz „Die Kinder waren beeindruckt und wurden inspiriert. Lust auf Kunst – und mehr davon – wurde geweckt. Jetzt wollen wir auch andere Kunst in unsere Arbeit einfließen lassen. Einige Tipps für ‚Nachmacher‘: • Die Ideen des Künstlers, seine Inspirationen sollen den Kindern ermöglicht werden. Unsere Kinder waren Feuer und Flamme – diese konnte nur er so entfachen, deshalb: Kindern mehr Kunst zugängig zu machen! • Die Begeisterung und der Stolz, mit ihm etwas geschaffen zu haben und dies als eigenes Kunstwerk zu bezeichnen, das am Aktionstag Kulturelle Bildung – Oberlausitzer Kulturknirpse 2015 im Beisein der Eltern aus der Hand des Künstlers übergeben wurde, war ein großartiges Erlebnis für die Kinder.“ Gisela Glathe, Kita-Leiterin Akteure aus dem Projekt „KITA sucht KÜNSTLER | KÜNSTLER sucht KITA“, das im 2. Halbjahr 2015 im Kulturraum Oberlausitz Niederschlesien mit Unterstützung der Sächsischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst und des Kulturraums stattfand, kommen zu Wort. Kinderhaus Sonnenschein • Görlitz und Anne Swoboda • Theater 7schuh Görlitz „Ich wünsche mir mehr Zeit für einen sinnvollen Projektablauf und noch bessere finanzielle Ausstattung, um mehr Kinder in die Projekte aufnehmen zu können; außerdem Langfristigkeit für höhere Nachhaltigkeitseffekt und Rotationsprojekte innerhalb einer Einrichtung. Bei der Arbeit mit Kindern ist mir wichtig: • direkte Umsetzung der Ideen der Kinder mit professionellen Mitteln • gestalterischen Freiraum anbieten und anleiten • Förderung der Sprach- und Sozialkompetenz mit Mitteln des Figurentheaters • individuelle und achtsame Wahrnehmung eines jeden Einzelnen • Umsetzung konzeptionell und künstlerisch ausgereifter Projekte • vertrauensvolle, mehrfache Zusammenarbeit mit den Pädagogen der Einrichtungen“ Anne Swoboda Kita "Schlumpfenhaus" • Neißeaue und Annekatrin Heyne • Werkstatt für Theaterfiguren Görlitz „Nachdem die 18 Kinder im Alter von vier bis sechs Jahren eine kleine Vorstellung von ‚richtigen Theaterfiguren’ erlebt haben, durften sie meine mitgebrachten Puppen selbst ausprobieren. Sie konnten ergründen, aus welchen Materialien die Puppen gemacht waren und wie sich diese anfühlen. An den weiteren Projekttagen konnte sich jedes Kind seine eigene Puppe bauen. In einer einfachen Bühnensituation konnten die Kinder ihre Puppen danach selbst ausprobieren. Sie standen dann mit ihrem selbst geschaffenen Werk im Mittelpunkt. Dabei ging es auch um gegenseitige Achtung vor der Arbeit des Anderen. Das Augenmerk lag bei diesem Workshops ausschließlich auf der persönlichen und kreativen Entfaltung der Kinder und nicht auf einer zielgerichteten Umsetzung einer Geschichte. Zum Projektabschluss gab es eine ‚echte’ Puppentheatervorstellung im Apollo-Theater in Görlitz zu erleben.“ Annekatrin Heyne Kindertagesstätte „Spatzennest“ • Zittau und Martin Stegemann • Zittau Witaj Kita • Ostro und Uta Davids • Pulsnitz „Ich möchte Kinder zu eigenständigen Arbeiten und Ausprobieren anregen. Im besten Falle finden sie selbst heraus, was ihnen Spaß macht, womit sie etwas von sich und ihren Gefühlen ausdrücken können. Manchmal müssen Kinder zu kreativen Prozessen oder zu expressivem Spiel ermuntert werden.“ Uta Davids „Projekte mit Kindern zu realisieren macht mir aus verschiedenen Gründen großen Spaß. Viele sind für handwerkliche Tätigkeiten zu begeistern und wissbegierig. Sie helfen sich gegenseitig und sagen oft selbst, was sie anders machen würden. Die direkte, offene und fröhliche Art der Kinder macht besonders viel Freude. Nicht so fröhliche Kinder zu motivieren und zu ermutigen stärkt auch mich selbst. Es ist immer wieder erfrischend, die vielen ‚Warum-Fragen‘ zu beantworten, weil man oft selbst noch gar nicht so genau darüber nachgedacht hat. Ich denke, dass viele Kinder in ihrem Selbstbewusstsein gestärkt werden, wenn sie als aktiv Mitwirkende eines Projektes behandelt werden und nicht nur ‚bespaßt‘ werden.“ Martin Stegemann 8

GASTBEITRAG PRAXISNAH: KULTURRAUM VOGTLAND-ZWICKAU Auf dem Land haben es Kindertagesstätten oft nicht leicht, Kunst und Kultur für die Kleinsten erlebbar zu machen. Die Wege zum nächsten Theater, einer Ausstellung oder ins Museum sind meist lang und mitunter nur mit einem hohen zeitlichen, finanziellen und personellen Aufwand zu bewältigen. Dass man den Knirpsen ohne übermäßigen Kraftakt ein spannendes und künstlerischkreatives Angebot bieten kann, zeigt die Netzwerkstelle Kulturelle Bildung im Kulturraum Vogtland-Zwickau seit 2013 mit ihrem Modell "Jeder Kita einen Künstler". 35 Teams, zusammengesetzt jeweils aus einer Kita und einem Künstler, sind bisher in den beiden Regionen gestartet. Die Künstler geben den Kleinen Einblicke in ihre Arbeit und bieten die Chance, selbst aktiv zu werden und kreativ mitzugestalten. Mehr als 800 Kinder nahmen mit ihren Erziehern an den Aktionen der Künstler teil. Vom Workshoptag bis zum regelmäßigen Angebot, vom Atelierbesuch, einem Eltern-Kind-Nachmittag bis zur Exkursion steht alles auf dem Programm. Holzmosaike, Musicals, Theateraufführungen, Collagen aus Pappe, Skulpturen aus Erz, Flachdrucke oder Textile Produkte entstehen. In jedem Fall hat es mit dem Kennenlernen eines künstlerischen Berufes, wie Schauspieler, Maler, Schmuckdesigner, Holzgestalter oder Musiker zu tun. In diesem Fall ein anderer als Feuerwehrmann, Polizist, Bäcker oder Schornsteinfeger, für den sich die Kinder normalerweise begeistern. Kita und Künstler planen die kreativ-künstlerischen Angebote gemeinsam; 900 Euro, die aus den Mitteln des Kulturraumes stammen, stehen jedem Team dafür zur Verfügung. Über eine Ausschreibung der Netzwerkstelle können sich die Teams bewerben. Auf drei Fragestellungen, die sich mit der Motivation, den Erfahrungen der Partner, den geplanten Aktionen für die Kinder und der Absicht, über die Förderzeit hinaus zusammenzuarbeiten, beschäftigen, muss im Antrag geantwortet werden. Die Netzwerkstelle begleitet alle Teams in der Startphase. Regina Blechschmidt begab sich gemeinsam mit den Kindern der Falkensteiner Kita „Albert Schweitzer“ auf eine Entdeckungstour durch ihre Stadt. Dann arbeiteten sie im Atelier der Künstlerin, bauten Rathaus, Kirche und Feuerwehrgarage nach. Swen Kaatz ist Holzgestalter, Geschichtenerzähler und Zirkuspädagoge aus dem Mülsner Ortsteil St. Niclas. Er hat mit den Kindern der Kita „Schöne Aussicht“ in Werdau Masken gebaut, für jeden Kontinent unserer Erde eine. Die rege Nachfrage von Seiten der Partner, die guten inhaltlichen Bewerbungen und vor allem die überaus positiven Erfahrungen aus der Arbeit haben den Kulturraum dazu bewogen, dieses Projekt bereits im vierten Jahr fortzuführen. Weitere Teams und Projektjahre sind geplant. ANNETT GEINITZ Koordinatorin Kulturelle Bildung Netzwerkstelle Kulturelle Bildung Kulturraum Vogtland-Zwickau www.kulturraum-vogtland-zwickau.de Ines Falcke aus Plauen arbeitete in der Reichenbacher Kita „Wichtelhausen“ mit den Kindern zum Thema Land-Art. An einem Nachmittag kamen die Eltern zu einem Angebot dazu und staunten, aus was für Materialien man tolle Bilder entstehen lassen kann 9

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