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11. Ausgabe - Zeit(ung) für Kinder

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Erscheinungsdatum: 05/2016

SEHR GEEHRTE LESER,

SEHR GEEHRTE LESER, LIEBE KINDER, Wir reden allzu oft von Erziehung und Bildung als seien sie Synonyme, so wie der englische Begriff education beides abdeckt. In unserem Sprachgebrauch verstehen wir unter Erziehung einen zielgerichteten Sozialisationsprozess mit kommunikativem Charakter, der zumeist von den Älteren an die Jüngeren weitergegeben wird. Bildung hingegen ist ein Prozess, der in der Wechselwirkung des Einzelnen mit seiner Umwelt stattfindet. Das interessierte Individuum setzt sich aktiv mit seiner Umwelt auseinander und lernt dabei. Die Netzwerkstelle Kulturelle Bildung in unserem Kulturraum hat es sich zur Aufgabe gemacht, kulturelle Bildungsprojekte anzuregen und ein Netzwerk mit Kitas, Schulen, Kultureinrichtungen, Künstlern und gemeinnützigen Vereinen aufzubauen, um kulturelle und künstlerische Bildungsprozesse zu ermöglichen. Im Jahr 2015 wurde erstmals das Projekt "KITA sucht KÜNSTLER | KÜNSTLER sucht KITA" mit elf Tandems, bestehend aus jeweils einer Kita und einen Künstler, erfolgreich durchgeführt. Der Erfolg motivierte dazu, das Projekt in diesem Jahr noch einmal auszuschreiben. Nun sind es 21 Tandems, die an den Start gehen können. Der 5. Fachtag Kulturelle Bildung im frühkindlichen und Grundschulbereich, der am 15. April 2016 stattfand, hat sich ebenfalls der künstlerische Bildung und dem künstlerischen Denkens zugewendet. In der vorliegenden elften Ausgabe der Zeit für Kinder werden Erfahrungen aus dem Projekt "KITA sucht KÜNSTLER | KÜNSTLER sucht KITA" 2015 vorgestellt und einige Mitwirkende kommen noch einmal zu Wort. Es wird außerdem über den genannten Fachtag berichtet. Für die Kinder gibt es wieder eine Fabel zum (Vor-)Lesen. Die Künstlerin Anja-Christina Carstensen hat sich etwas Besonderes für die Mitmachseite einfallen lassen. Den Kindern wünsche ich viel Spaß beim Suchen, Lesen und Ausmalen. Für die Erzieher und Eltern finden sich wieder viel Hinweise und Anregungen für die Arbeit mit den Kindern und für die Freizeitgestaltung im Kreise der Familien. FABELHAFT Das Eichhörnchen und die Waldamsel WISSENSWERT Auf die persönliche Relevanz kommt es an... • • • • • 4 PRAXISNAH KITA sucht KÜNSTLER | KÜNSTLER sucht KITA• • 5 KÜNSTLERISCH & KREATIV Original und Fälschung • • • • • • • • • • • • • • • • • • 6 Ausmalbild • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 6 Was klappert denn da? • • • • • • • • • • • • • • • • • • 7 WORTWÖRTLICH PRAXISNAH Gastbeitrag Kulturraum Vogtland-Zwickau • • • • • • 9 Gespräch mit Petra Göring aus Cunewalde • • • • • 10 5. Fachtag kulturelle Bildung • • • • • • • • • • • • • • 11 Impressum Redaktionsleitung - Ariane Archner • Entwicklungsgesellschaft Niederschlesische Oberlausitz mbH Redaktion - Nicole Blana • Hochschule Zittau/Görlitz - Ulf Großmann • Netzwerkstelle Kulturelle Bildung, Kulturraum OL-NS - Susanne Hoffmann • Landkreis Görlitz, Büro Landrat - Theresa Huste • Absolventin der Hochschule Zittau/Görlitz - Joachim Mühle • Landkreis Görlitz, Kulturamt Redaktionsschluss: 3. Mai 2016 Layout: Ariane Archner ENO Informationstechnologie Druck: Lausitzer Druckhaus GmbH Auflage: 10.000 Exemplare Alle in dieser Ausgabe verwendeten Personenbezeichnungen gelten generell für beide Geschlechter und sind nicht diskriminierend zu verstehen. Noten des Liedes auf Seite 7: Volkslied "Es klappert die Mühle am rauschenden Bach" von Ernst Anschütz (Text, 1824) • • • • • • • • • 3 • • • • • • • • • • • 8 Bildnachweise Titel - Ulf Großmann Seite 3 - Ramona Kliemt Seite 5 - Ulf Großmann Seite 6/7 - Anja-Christina Carstensen Seite 8 - © Style-Photography / Fotolia.com Seite 9 - Franziska Barth Seite 10 - Petra Göring Seite 11 - Ulf Großmann Grafiken - © dip / Fotolia.com Mit freundlicher Grüßen Ihr Bernd Lange, Landrat Landkreise Görlitz Lob, Kritik, Anregungen? Ihre Meinung ist uns wichtig! Schreiben Sie uns an zeitung-fuer-kinder@kreis-gr.de alle Ausgaben online auf www.kreis-goerlitz.de 2

FABELHAFT: DAS EICHHÖRNCHEN UND DIE WALDAMSEL Es ist Frühling im Wald und auf den Wiesen. Neues Leben erwacht in der Natur und jedes Tier bereitet sich auf Nachwuchs vor. Auch das Eichhörnchen erwartet kleine Babys. Voller Eifer sammelt es im Wald kleine Äste und Blätter, um seinen Kobel auf die kleinen Neuankömmlinge vorzubereiten. „Zweige habe ich jetzt genug gesammelt, mein Kobel ist fertig eingerichtet. Ab in die verdiente Pause“. Es hüpft flink durch den Wald, schaut sich um und erblickt einen sonnigen Fleck, an dem saftiges Moos grünt. Eins, zwei, drei Sätze und … „Hey, das ist mein Moos! Weg da!“ hört es plötzlich. Neben ihm ist im selben Moment eine Amsel gelandet, die sich nun den Schnabel voller Grün stopft. „Hey, sei doch nicht so böse, du dicker Vogel. Ich wollte nur ein Päuschen machen“. „Dicker Vogel? Ich bin eine Waldamsel – damit das klar ist. Und ich brauche die Polsterung für mein Nest. Bald werde ich Eier legen. Sei nicht faul, sondern folge mir, dann kann ich dir mein Gebautes zeigen!“, erklärte die Amsel dem verdatterten Eichhörnchen. Das Eichhörnchen staunte, als es das Bauwerk erblickte. „Das sieht ja fein und fest aus. Im Gegensatz zu meinem Kobel – der sieht, wie soll ich sagen, unordentlich aus.“ „Dann gebe ich dir ein paar Tipps“, sagte die Amsel. „Zuerst habe ich mein Nest aus dünnen Zweigen und Halmen grob geformt. Du musst alles zusammenflechten. Damit es auch hält, stopfe ich ein bisschen feuchte Erde zwischen die Zweige“ „Erde??? Im Nest?“, fragte das Eichhörnchen. „Ja, du kannst es ja selbst einmal ausprobieren. Nachdem ich das Nest mit etwas Laub ausgekleidet habe, verfestige ich es noch einmal mit Schlamm. Wichtig ist, dass ich diese Schicht zwei Nächte lang trocknen lasse, damit ich das Nest zum Schluss noch mit ein paar Blättern und Moos dekorieren kann. Mit ein bisschen Drücken und Schieben, Sitzen und Springen wird es dann noch fester“. Das Eichhörnchen staunte mit großen Augen: „Das ist ja ein richtiges Kunstwerk!“ Beide Tiere freuten sich gemeinsam. „Und dort, liebe Waldamsel, was glitzert denn da?“ „Das ist ein Lederarmband mit einem Anhänger. Das muss wohl ein Mensch im Wald verloren haben“, antwortete die Amsel. Voller Neugierde betrachtete das Eichhörnchen das Kunstwerk seiner neuen Freundin, schaute sich ein paar Tipps für sein eigenes Nest ab und hopste zufrieden zurück zu seinem Kobel. Theresa Huste Achtung, fertig, los Achtung, fertig, los und ausmalen! und ausmalen! 3

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