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10. Ausgabe - Zeit(ung) für Kinder

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Erscheinungsdatum: 09/2015

Praxisnah:

Praxisnah: Theaterspielen und Sprachförderung Praxisnah: Geschichten erzählen – ein Abenteuer! Sprachentwicklung Theaterspielen beeinflusst die Sprachentwicklung der Kinder positiv, das erscheint insbesondere dann logisch, wenn das Einprägen von Text sowie das überzeugende und lebendige Vortragen Schwerpunkt der Theaterrolle ist. In unserem jüngsten Theaterprojekt „Die große Wörterfabrik” lag der Schwerpunkt jedoch auf der Körpersprache, da es nur wenige Dialoge gab und es entsprechend des Stückes auf andere Ausdrucks- und Darstellungsformen ankam. Das "Fehlen von Text" bedeutet meines Erachtens nicht, dass dann keine Sprachentwicklung erfolgt. Sprachentwicklung verlangt auch empathische Fähigkeiten, die letztlich beim Theaterspielen von besonderer Bedeutung sind: Wie fühlt der andere, wie kann ich das mit meinem Körper, meiner Mimik und Gestik ausdrücken? Sich in andere hineinversetzen können, trägt zur Ausbildung sprachlicher Fähigkeiten bei, die auch emotional differenziert sind. Steffen Kleint, Schulleiter der Grundschule Schöps tal ist das Niveau der Sprachbeherrschung stark differenziert. Das Theater ist ein besonders geeignetes Medium, bei dem Sprache und Gestaltung frühzeitig gefördert werden. Spielerisch entwickelt das Theaterspielen mit professionellen Kursleitern das konzentrierte und spaßvolle Miteinander, die Schüler entwickeln sich sichtbar individuell weiter. Besonders erfreulich ist die Stärkung des Gemeinschaftsgefühls der Kinder weit über die Klasse hinaus. Almut Hentschel Schulleiterin der August Moritz Böttcher Grundschule | Görlitz Das Erzählen ist so alt wie die Geschichten und Geschichten so alt wie das Erzählen. Seit Jahrtausenden haben sie nichts von ihrem Zauber verloren. Aktuell wird erfolgreich untersucht, dass Erzählen eine enorme Wirkung auf den Spracherwerb hat. Spätestens mit dem Projekt Erzählzeit Berlin wird die orale Form der Sprach- und Kulturvermittlung staatlich gefördert und aus der „betulichen Ecke“ geholt. Für den Raum Sachsen haben wir in diesem Jahr die Initiave ErzählRaum gegründet, die dem Berliner Modell folgt. Eine Erzählerin kommt einmal wöchentlich in die Kindertagesstätte. Sie hat kein Buch bei sich, keine Handpuppen, keine Kostüme. Manchmal bringt sie ein paar Zeichnungen oder einen Gegenstand mit. Mehr nicht. Sie setzt sich zu den Kindern, ist ihnen nah. Alles was in den nächsten Minuten passieren wird, beruht auf dem Kontakt zwischen ihr und den Zuhörern. Wenn das Glöckchen erklungen und der Satz „Es war einmal...“ gesprochen ist, werden die Kinder abgeholt auf eine Reise ins „bekannte Unbekannte“ und jedes von ihnen bringt etwas Eigenes aus dem Alltag mit, das sich auf der Fahrt verändern kann... Reaktionen, spontane Zurufe, Fragen, Ideen nimmt die Erzählerin ins Erzählen auf. So entsteht ein gemeinsames Erlebnis, bei dem die Sprache in ihrer Vielgestaltigkeit von poetischer Wortwahl, Rhythmik, Dynamik und Satzbau erlebt, erfühlt und erlernt wird. Erzählpädagogische Angebote (Sprachspiele, Erzählwürfel, Märchenkarten...) schließen die Stunde ab. Brit Magdon Mitbegründerin von ErzählRaum Sachsen E-Mail: nicole.aurich@gmx.de BritMagdon@web.de katharinarandel@web.de Anschrift: Brit Magdon Seidnitzer Straße 10, 01069 Dresden Tel. 0172 9059399 Hänsel und Gretel, Theaterprojekt der August Moritz Böttcher Grundschule Görlitz Die große Wörterfabrik, Theaterprojekt der Grundschule Schöpstal „Man kann nicht nicht kommunizieren“ (Paul Watzlawick) Theater und Sprachförderung gehören zusammen. Ob verbal oder nonverbal, das Theater schult alle Formen der Kommunikation auf praktischen Wegen. Gerade in der Grundschule Grundschule Schöpstal Schulstraße 5, 02829 Schöpstal, Telefon 03581 317259 E-Mail info@schule-schoepstal.de August Moritz Böttcher Grundschule Schulstraße 3, 02826 Görlitz, Telefon: 03581 407539 E-Mail: gs-schulstrasse@schulen.goerlitz.de in Kooperation mit dem Gerhart Hauptmann-Theater Görlitz | Zittau Demianiplatz 2, 02826 Görlitz, Telefon: 03581 474735 E-Mail: r.scholz@g-h-t.de 4. Fachtag Kulturelle Bildung im frühkindlichen Bereich - Vorstellung der Ergebnisse des Workshops mit Brit Magdon (links) und Katharina Randel (rechts) Die Erzählerin kennt zwar die handelnden Figuren und den Verlauf der Geschichte, aber wie ein Wanderführer lässt auch sie sich auf ein Abenteuer ein: denn es gilt so zu erzählen, wie die kleine Reisegesellschaft es erfordert. Sie sieht in die Augen der Kinder, nimmt wahr, was in jedem Moment der Erzählung gebraucht wird. Sie unterstreicht mit Körper, Mimik und Gestik was wichtig ist oder beruhigt mit dem Klang ihrer Stimme. Sowohl Worte als auch Satzbau werden frei gewählt, die passend für die kleinen Hörer sind. Auch Die 4. Kulturelle fachtagung war für mich als lesepatin außergewöhnlich interessant und ich habe die Arbeit in der "erzählwerkstatt" sehr intensiv erlebt. unsere mentorinnen, zwei professionelle erzählerinnen, vermittelten uns u. a. einige tipps, wie man mit einfachen Atemtechniken Anspannung abbauen oder Konzentration aufbauen kann. Aber außer dem "luftholen" stand die Arbeit mit dem text im mittelpunkt unserer Arbeitsgruppe. obwohl die teammitglieder gut ausgebildet sind, hat jeder von uns neue erfahrungen für die eigene Arbeit gemacht. leider ist die zeit immer viel zu knapp. Besonders in den praktischen Übungen hätten wir gern noch weiter trainiert. ein gelungener, wertvoller tag - Danke den organisatoren. ursula schwarz ehrenamtliche lesepatin 8 9

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